24h-HELPLINE 044 350 04 04

1972 wurde in London das erste Haus in Europa für misshandelte Frauen und ihre Kinder gegründet. Dies war der Beginn einer Bewegung gegen Gewalt an Frauen und Kindern, die sich in den folgenden Jahren und Jahrzehnten auf ganz Europa und darüber hinaus ausdehnte. In allen Erdteilen wurden, meist von autonomen Frauengruppen initiiert, Frauenhäuser als Zufluchtsstätte für misshandelte Frauen und deren Kinder eingerichtet.

 

In Zürich wurde 1977 der Verein zum Schutz misshandelter Frauen und deren Kinder gegründet. Seine Ziel waren die Enttabuisierung der Gewalt von Ehemännern und Partnern gegenüber ihren Frauen und Kindern sowie der Aufbau einer Notwohnung. Im Sommer 1979 wurde in Zürich das erste Frauenhaus für gewaltbetroffene Frauen in der Deutschschweiz eröffnet.

 

1980 gründeten Frauen, die in der Frauenbewegung aktiv waren und Gewalt gegen Frauen und Kinder als gesellschaftspolitisches Problem erkannten, die Stiftung Frauenhaus Zürich (SFZ). Sie forderten staatliche Mittel, um Frauen in Gewaltsituationen Schutz und Hilfe anzubieten. Seit Beginn der Frauenhaus-Bewegung engagierten sich Persönlichkeiten aus verschiedenen Fachbereichen als Stiftungsrätinnen für das Frauenhaus und trugen dazu bei, dass die SFZ bis heute ihrem Zweck nachkommen und ihre Angebote langfristig finanzieren kann.

 

Seit August 2004 war die Stiftung für das Frauenhaus Zürich und seit 2005 auch für das Frauenhaus Violetta – für Migrantinnen verantwortlich. Letzteres war 1996 von der Stadt aufgebaut und 2001 an die Stiftung Kinderdorf Pestalozzi ausgelagert worden. Weitere fünf Jahre später übernahm die SFZ die Trägerschaft für das Frauenhaus Violetta. Im Sommer 2013 wurden die beiden Frauenhäuser im heutigen Frauenhaus Zürich Violetta zusammengeführt.

 

2017 eröffnete die Stiftung das Wohnangebot Vista Nova als erstes Postventionsangebot im Bereich häusliche Gewalt in der Schweiz. Seit 2023 wird es vom Sozialamt des Kanton Zürich mitsubventioniert. Vista Nova ist ein sozialpädagogisches und psychosozial teilbegleitetes Wohnangebot im direkten Anschluss an den Aufenthalt im Frauenhaus. Ziel ist die umfassende und nachhaltige Unterstützung von Frauen bzw. Müttern und deren Kinder auf dem Weg aus der Gewaltspirale.